Der menschliche Körper besteht größtenteils aus Wasser, angereichert mit einer Vielzahl von Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nährstoffen – alles organisiert zu einer eleganten, strukturell komplexen und funktionell effizienten Maschine, in der unser Bewusstsein wohnt. Diese heterogene Ansammlung lebenswichtiger Bestandteile ist in einem Behälter eingeschlossen, der als Integument – oder einfach als Haut – bekannt ist. Dieser Behälter ist genauso wichtig wie sein Inhalt: Wenn er seine strukturelle und funktionelle Integrität verliert, beginnt er zu „lecken“ und wird durch potenziell schädliche äußere Einflüsse durchdringbar. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Integrität – und es ist nicht abwegig, sich vorzustellen, dass sie im Laufe der Zeit zunehmend „undicht“ wird. Durch diese Verschlechterung wird die Haut trocken, schuppig, anfällig für Mikroben, juckend und entzündet – letzteres kann einen potenziell verhängnisvollen Kreislauf auslösen, der als „Inflammaging“ bekannt ist. Ein zentrales Beispiel für die Auswirkungen des chronologischen Alterns auf die Barrierefunktion der Haut ist die Abnahme von Filaggrin – einem 37 kDa großen, histidinreichen Protein, das in den keratohyalinen Granula der Epidermis gebildet wird. Die Folgen des altersbedingten Filaggrinmangels lassen sich mit natürlichen „Experimenten“ wie der Ichthyosis vulgaris und der atopischen Dermatitis (AD) vergleichen – letztere ist bei vorliegender Atopie die weltweit häufigste entzündliche Hauterkrankung. Bei AD sind Funktionsverlust-Mutationen im FLG-Gen, das für das Filaggrin-Vorläuferprotein Profilaggrin kodiert, mit einem Hautzustand assoziiert, der – wie im Alter – ebenfalls trocken, schuppig, mikrobenanfällig, juckend und entzündet ist. In der unten zitierten Kurzübersicht wird AD im Hinblick auf die Folgen einer mangelhaften Filaggrin-Barrierefunktion mit der Hautalterung verglichen. Ziel ist es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass eines der auffälligsten und klinisch bedeutsamsten Anzeichen des Alterns eine subtile, aber allgegenwärtige Form der „Dermatitis“ darstellt – verursacht durch eine „undichte“ Haut –, die sich durch gezielte kombinatorische Therapien, welche die molekulare Grundlage der gestörten Hautbarriere adressieren, behandeln lässt.
Quelle:
J Cutan Pathol. 2025 Jan 7. http://doi.org/10.1111/cup.14756.
Aging Skin: A Dermatitis To Which All Flesh Is Heir?
Murphy GF.