Howel-Evans-Clark-Syndrom

Zuletzt geändert von Thomas Brinkmeier am 2025/12/01 20:25

Howel-Evans-Clark-Syndrom

Def: Seltene autosomal-dominante palmoplantare Keratose, die mit einem erhöhten Risiko für Plattenepithelkarzinome des Ösophagus assoziiert ist

Histr: Beschrieben in britischen Familien seit den 1950er-Jahren, genetische Ursache in den 2000er-Jahren identifiziert

Vork: Extrem selten, wenige beschriebene Familien weltweit

Gen: Mutationen im RHBDF2-Gen (iRhom2), autosomal-dominanter Erbgang

Risk: Positive Familienanamnese, Mutationen in RHBDF2, Rauchen und Alkohol zusätzlich relevante Karzinomrisikofaktoren

Ät: Fehlregulation des EGFR-Liganden TGF-α durch RHBDF2-Mutationen

Pg: Überaktivierung des EGFR-Signalweges fördert Hyperkeratose und prädisponiert zur malignen Transformation des Ösophagus

TF: Mechanische Belastung verstärkt palmoplantare Keratosen

KL: - Palmoplantarkeratose, teils schmerzhaft, Verdickung der Nägel möglich

Man: vor der Pubertät

- Ösophaguskarzinom

Man: ab der 5. Lebensdekade

- orale Leukoplakie

Di: Klinik, Familienanamnese, genetische Bestätigung durch RHBDF2-Mutationsanalyse

Lab: Keine spezifischen Laborparameter

Hi: Verdickte Stratum-corneum-Schichten, Hypergranulose, Akanthose

Kopl: Erhöhtes Risiko für Plattenepithelkarzinome des Ösophagus ab dem frühen Erwachsenenalter

DD: Hereditäre palmoplantare Keratosen, Pachyonychia congenita, nicht-erbliche Hyperkeratosen

Prog: Keratose chronisch stabil, Ösophaguskarzinom-Risiko progressiv im Lebensverlauf

Prop: Lebenslange endoskopische Überwachung des Ösophagus, UV- und mechanischer Schutz der palmoplantaren Haut

Lit:  

Th: Keratolytika, mechanische Entlastung, regelmäßige endoskopische Kontrolle zur Früherkennung von Neoplasien

Erstellt von Thomas Brinkmeier am 2022/12/09 21:40
  

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