Howel-Evans-Clark-Syndrom
Howel-Evans-Clark-Syndrom
Def: Seltene autosomal-dominante palmoplantare Keratose, die mit einem erhöhten Risiko für Plattenepithelkarzinome des Ösophagus assoziiert ist
Histr: Beschrieben in britischen Familien seit den 1950er-Jahren, genetische Ursache in den 2000er-Jahren identifiziert
Vork: Extrem selten, wenige beschriebene Familien weltweit
Gen: Mutationen im RHBDF2-Gen (iRhom2), autosomal-dominanter Erbgang
Risk: Positive Familienanamnese, Mutationen in RHBDF2, Rauchen und Alkohol zusätzlich relevante Karzinomrisikofaktoren
Ät: Fehlregulation des EGFR-Liganden TGF-α durch RHBDF2-Mutationen
Pg: Überaktivierung des EGFR-Signalweges fördert Hyperkeratose und prädisponiert zur malignen Transformation des Ösophagus
TF: Mechanische Belastung verstärkt palmoplantare Keratosen
KL: - Palmoplantarkeratose, teils schmerzhaft, Verdickung der Nägel möglich
Man: vor der Pubertät
- Ösophaguskarzinom
Man: ab der 5. Lebensdekade
- orale Leukoplakie
Di: Klinik, Familienanamnese, genetische Bestätigung durch RHBDF2-Mutationsanalyse
Lab: Keine spezifischen Laborparameter
Hi: Verdickte Stratum-corneum-Schichten, Hypergranulose, Akanthose
Kopl: Erhöhtes Risiko für Plattenepithelkarzinome des Ösophagus ab dem frühen Erwachsenenalter
DD: Hereditäre palmoplantare Keratosen, Pachyonychia congenita, nicht-erbliche Hyperkeratosen
Prog: Keratose chronisch stabil, Ösophaguskarzinom-Risiko progressiv im Lebensverlauf
Prop: Lebenslange endoskopische Überwachung des Ösophagus, UV- und mechanischer Schutz der palmoplantaren Haut
Th: Keratolytika, mechanische Entlastung, regelmäßige endoskopische Kontrolle zur Früherkennung von Neoplasien